Natur und NachhaltigkeitZuletzt aktualisiert: Oktober 2025

Regenwassernutzung im Kleingarten: So richtest Du ein effizientes System ein

Du willst im Kleingarten Wasser sparen und unabhängiger von Trockenphasen werden? In diesem Leitfaden zur Regenwassernutzung im Kleingarten bekommst Du modulare Setups von der einfachen Regentonne über den IBC-Regentank bis zur (ggf. genehmigungspflichtigen) Zisterne. Wir zeigen Dir, wie Du eine Regentonne am Fallrohr anschließen und den passenden Fallrohrfilter auswählst – rechtssicher, platzsparend und vereinskonform. Mit klaren Rechenbeispielen dimensionierst Du Deinen Speicher, planst die Gartenbewässerung mit Regenwasser und wählst die richtige Regentonne-Pumpe, auch als Solar-Variante. Dazu gibt es Checklisten für Einkauf, Montage, Hygiene, Mückenschutz und Winterfestigkeit sowie Hinweise zu Regeln im Verein.

Veröffentlicht am 26. September 2025

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1.Regenwassernutzung im Kleingarten: Vorteile und Ziele

Warum sich Regenwasser im Alltag auszahlt

Ich erinnere mich an den ersten trockenen Juli in meinem Garten: Leitungswasser war knapp, der Boden staubte, und doch standen die Beete sattgrün – dank einer einfachen Regentonne. Regenwasser ist weich und kalkarm, Pflanzen nehmen es spürbar besser auf. Du vermeidest Kalkflecken an Blättern, reduzierst Bodenversalzung und schützt das Bodenleben. Gleichzeitig wirst Du unabhängiger in Trockenphasen: Wenn andere zum Schlauch greifen müssen, schöpfst Du aus dem eigenen Speicher. Das schont Deinen Geldbeutel, denn Leitungswasser kostet – besonders, wenn Du viel Gemüse ziehst oder junge Obstbäume versorgst. Im Kleingarten zählen außerdem Platz und Budget. Beides lässt sich mit einem modularen System gut managen: von einer kompakten Tonne am Fallrohr bis hin zum IBC-Tank für Vielgießer.

Was bekommst Du hier ganz konkret? Praxisnahe Setups, die Du schrittweise aufbauen kannst, rechtssichere Lösungen für Vereinsgelände, klare Teilelisten zum Einkaufen, eine bebilderte Bauanleitung, Rechenbeispiele zur richtigen Dimensionierung und ehrliche Tipps zu Sicherheit, Standfestigkeit und Mückenschutz. So findest Du die Kombination, die zu Deiner Parzelle passt – effizient, sauber und wartungsarm. Bevor wir in die Planung starten, klären wir den Rahmen: Was ist auf Vereinsflächen erlaubt, was genehmigungspflichtig – und wo lauern typische Fallstricke?

2.Recht im Verein: Zisterne im Kleingarten – Genehmigung & Regeln

Was gilt auf Vereinsflächen

Bevor Du an Zisterne, IBC-Tank oder zusätzliche Regentonnen denkst, sprich immer zuerst mit dem Vorstand und schau in die Vereinssatzung. Dazu kommen kommunale Vorgaben, vor allem Entwässerungssatzung und Wasserrecht. Das Bundeskleingartengesetz ordnet klar ein: Der Garten dient Erholung und kleingärtnerischer Nutzung; bauliche Anlagen müssen einfach, maßvoll und rückbaubar sein. Überdimensionierte Speicher, massive Fundamente oder erdverbaute Zisternen passen oft nicht ins Bild und sind häufig genehmigungspflichtig oder untersagt. Typisch ist: Überflur-Lösungen (Regentonne/IBC) sind eher akzeptiert, wenn sie standsicher, dezent und sauber angeschlossen sind. Wichtig: kein Anschluss an Schmutzwasser, Überläufe versickern auf dem eigenen Grundstück, Nachbarn nicht beeinträchtigen. Für Orientierung nutze seriöse Quellen wie BKleingG, den Bundesverband Deutscher Gartenfreunde, die Verbraucherzentrale oder das Umweltbundesamt. In der Praxis verlange ich vom Vorstand eine kurze Vorabprüfung; oft möchten Vereine eine Skizze mit Standort, Volumen und Produktdatenblatt – das beschleunigt die Freigabe.

Checkliste für Deine Anfrage

  • Größe/Volumen: Wie viele Liter sind zulässig? Ketten aus Tonnen erlaubt?
  • Material/Optik: Farbe, lichtdichte Abdeckung, Sichtschutz nötig?
  • Standort: Abstände zu Parzellengrenze, Wegen, Laube, Bäumen?
  • Erd-Einbau: Zisterne erlaubt oder strikt ausgeschlossen? Welche Tiefbauarbeiten sind verboten?
  • Fundament: Gehwegplatten ok? Punktfundament ja/nein?
  • Anschluss: Fallrohröffnung gestattet? Regendieb/Fallrohrfilter vorgeschrieben? Überlauf wohin?
  • Abflusswege: Versickerungsmulde erlaubt? Kein Einleiten in den Schmutzwasserkanal.
  • Sicherheit: kindersichere Deckel, Standsicherung, Diebstahlschutz.
  • Rückbau: Bei Pächterwechsel auf eigene Kosten zu entfernen?

Steht der Rahmen, schauen wir als Nächstes auf passende System-Optionen für kleine Parzellen – von der schlichten Tonne bis zum modularen IBC.

3.System-Optionen: Regentonne, Fallrohrfilter, IBC-Regentank im Garten

Drei Wege im Vergleich

Für die meisten Parzellen starten drei Setups realistisch: Die einfache Regentonne am Fallrohr, der IBC-Regentank (1.000 l) und die Zisterne im Boden. Eine Regentonne am Fallrohr anschließen geht schnell und kostet wenig. Mit Regendieb/Fallrohrfilter holst Du sauberes Regenwasser, ohne das Rohr zu zerschneiden. Vorteile: kleinster Platzbedarf (z. B. 200–300 l, Durchmesser oft 50–70 cm), dezente Optik, geringe Kosten und wenig Wartung. Nachteile: In Trockenphasen ist die Tonne rasch leer, daher am besten zwei bis drei Tonnen koppeln. Achte auf eine lichtdichte Abdeckung und einen sicheren Stand.

Der IBC-Regentank im Garten ist die modulare Lösung für Vielgießer. Stellfläche rund 120 × 100 cm, Höhe ca. 1,0–1,2 m; gefüllt wiegt er über 1 Tonne – also unbedingt tragfähigen Untergrund vorsehen. Pro: große Reserve für Beete und Tropfbewässerung, leicht erweiterbar (z. B. zwei IBCs verbinden), viele Anschlussteile verfügbar. Contra: technisch wirkende Optik, Sichtschutz empfehlenswert, höhere Anschaffung, sorgfältige Sicherung gegen Umkippen/Diebstahl.

Eine erdverbaute Zisterne bleibt im Kleingarten meist kritisch: Tiefbau, höhere Kosten, Wartungszugang und Genehmigungsrisiko. Sie ist unsichtbar und kühl (algenarm), passt aber oft nicht zu Vereinsregeln. Für Kleingärten sind Überflur-Speicher deshalb in der Praxis die flexiblere, rückbaubare und meist vereinskonforme Wahl.

Zubehör & Einkaufsboxen

Sinnvoll sind: Fallrohrfilter mit Sommer-/Winterstellung und Überlaufstopp, Verbinder für Tonnen, lichtdichte Deckel mit kindersicherer Verriegelung, Überlaufset zur Versickerungsfläche, Podest/Plattenfundament, Wasserhahn und Schnellkupplungen. Bewährte Marken im Bereich Tonnen/Filter sind z. B. Graf; für Anschlüsse und Bewässerungssysteme bietet Gardena passendes Zubehör.

Top 5 Regentonnen

  • 250–300 l Säulentonne für schmale Stellplätze
  • 300–420 l Klassik (UV-stabil, dunkel, mit Hahn)
  • Holzoptik-Dekor (200–350 l) für sichtbare Bereiche
  • Eck-Tonne (ca. 300 l) für platzsparende Wandaufstellung
  • Doppeltank-Set mit Verbindern (500–800 l Speicherkette)

IBC-Zubehör

  • S60x6-Adapter auf 3/4 Zoll für Schlauchsysteme
  • Auslaufhahn mit Kupplung, Rückschlagventil
  • Deckel mit Mückennetz/Belüftung
  • Schwarze Hülle/UV-Folie gegen Algen
  • Gehwegplatten-Unterbau, Spanngurte, Diebstahlsicherung

Bevor Du kaufst, berechnest Du die passende Größe für Dach, Regenmenge und Deinen Beetbedarf.

4.Dimensionierung: Speichergröße und Bedarf richtig berechnen

Wie viel Regen kommt vom Dach?

Für die Planung hilft eine einfache Faustzahl: 1 mm Regen auf 1 m² Dachfläche ergibt ungefähr 1 Liter Wasser im Speicher. Nicht alles erreicht die Tonne, deshalb rechnest Du mit einem Abflussbeiwert des Dachs – bei Pfanne oder Blech sind 0,8 ein guter Ansatz. Ein Beispiel aus meinem Garten: Laubendach mit 25 m², in einer Region mit rund 700 mm Jahresniederschlag. Rechnung: 25 × 700 × 0,8 ≈ 14.000 Liter pro Jahr. Das ist die grobe, technisch nutzbare Menge bei sauberem Fallrohrfilter. Wichtig ist die Verteilung über das Jahr: Viel fällt im Frühling und Herbst, während im Hochsommer oft längere Trockenphasen liegen. Genau dort brauchst Du Reserve, damit Beete nicht leiden.

Speichergröße, Wochenbedarf und eine schnelle Wirtschaftlichkeitsrechnung

Der Wochenbedarf im Sommer liegt je nach Kultur und Boden bei etwa 10–20 l/m². Für 40 m² Beet sind das 400–800 Liter pro Woche. Eine einzelne 200–300-l-Tonne ist da schnell leer. Besser ist eine Speicherkette: zwei bis drei Tonnen verbunden bringen 500–900 Liter und puffern mehrere Gießtage. Wer viel gießt oder Tomatenhäuser versorgt, setzt auf einen IBC mit 1.000 Litern. So überbrückst Du Trockenphasen, vor allem wenn Du zusätzlich mulchst, morgens gießt und empfindliche Kulturen priorisierst. Rechne einmal grob den ROI: Invest von 160–400 € (Tonnen, Filter, Verbinder). Je nach Wasserpreis von 2–4 €/m³ sparst Du pro Saison etwa 10–30 m³ Leitungswasser, also 20–120 €. Damit amortisiert sich das System typischerweise in rund 2–3 Jahren – schneller, wenn Du größere Flächen bewässerst oder der Preis pro Kubikmeter hoch ist. Steht die Größe fest, folgt die Montage – Schritt für Schritt am Fallrohr.

5.Regentonne anschließen am Fallrohr: Schritt für Schritt

So gehst Du vor

  1. Standplatz wählen: Die Fläche muss eben und tragfähig sein. Eine 300-l-Tonne bringt gefüllt über 300 kg auf die Waage. Ich stelle Tonnen auf zwei bis vier Gehwegplatten oder ein kleines Podest, damit der Hahn später über der Gießkanne sitzt. Achte auf 10–20 cm Abstand zur Wand und darauf, dass Wege frei bleiben.
  2. Höhe am Fallrohr markieren: Stell die Tonne an den endgültigen Platz. Der Einlauf sitzt ideal 5–10 cm unter dem Tonnendeckel. Markiere diese Höhe am Fallrohr mit einem wasserfesten Stift. So vermeidest Du, dass die Tonne überläuft oder der Schlauch knickt.
  3. Fallrohrfilter/Regendieb einsetzen: Wähle ein Modell mit Siebeinsatz, optional First-Flush (spült den ersten, schmutzigeren Regen weg), Sommer-/Winterstellung und Überlaufstopp. Schneide das Fallrohr nach Schablone, entgrate sauber. Handschuhe und Schutzbrille helfen – bei Metallrohren eine Metallsäge verwenden. Den Filter gemäß Anleitung einsetzen und abdichten.
  4. Schlauch zur Tonne führen: Nutze den mitgelieferten Schlauch oder einen UV-stabilen Schlauch in passendem Durchmesser. Durch die Tonnendurchführung führen, Dichtungen prüfen und handfest anziehen. Schlauch ohne Knick, mit leichtem Gefälle verlegen.
  5. Überlauf einrichten: Ein Überlaufset leitet überschüssiges Wasser zu einer Versickerungsmulde oder auf eine bewachsene Fläche. Nie in den Schmutzwasserkanal einleiten. Spritzschutzsteine verhindern Ausspülungen. Prüfe, dass Nachbarparzellen nicht beeinträchtigt werden.
  6. Mehrere Tonnen koppeln: Mit Borddurchführungen und Verbinderschlauch auf gleicher Höhe gleichen sich die Pegel aus. Oben verbinden für Volumen, unten optional verbinden für gemeinsamen Auslass. Alle Tonnen sollten gleich hoch stehen.
  7. Diebstahl- und Kindersicherung: Tonne mit Gurten oder Kette sichern, kindersicheren Deckel verwenden und ein feinmaschiges Mückennetz integrieren. Ein Aufkleber „Kein Trinkwasser“ schafft Klarheit.

Einkaufsliste für den Anschluss

  • Regentonne (200–300 l oder größer) mit Deckel und Hahn
  • Podest/Gehwegplatten, Gummimatte als Rutschschutz
  • Fallrohrfilter/Regendieb (Sommer-/Winterstellung, Überlaufstopp, Sieb/First-Flush)
  • Schlauchset mit Dichtungen, Borddurchführungen/Verbinder für Tonnenkette
  • Überlaufset zur Versickerungsfläche
  • Abdeckung/Mückennetz, kindersichere Verriegelung
  • Wasserhahn, Schnellkupplung, Teflonband
  • Werkzeug: Maßband, Marker, Säge, Entgrater, Handschuhe

Für Deine Umsetzung helfen Step-Fotos: Filtermontage, Überlauf verlegen, Tonnen verbinden. Ist die Tonne dran, hältst Du das Wasser sauber und mückenfrei.

6.Sauberes Regenwasser: Fallrohrfilter, Abdeckung, Algen- und Mückenschutz

Filter und Abdeckung richtig wählen

Sauberes Wasser beginnt am Dach. Ein guter Fallrohrfilter mit feinem Sieb hält Laub, Moos und Sand zurück, First-Flush-Modelle spülen den ersten, schmutzigeren Regen ab. Ich kontrolliere den Einsatz in der Saison alle vier bis sechs Wochen, im Herbst bei starkem Laubfall öfter. Ein Laubfang in der Rinne verhindert, dass das Sieb ständig verstopft. Entscheidend gegen Algen ist Licht: Eine lichtdichte, dunkle Tonne oder ein IBC mit schwarzer Hülle bremst die Photosynthese deutlich. Der Deckel muss dicht schließen; Ein- und Auslässe führst Du durch passende Dichtungen. Steht die Tonne halbschattig und wird regelmäßig genutzt, bleibt das Wasser länger klar. Einmal pro Saison spüle ich Sediment vom Boden aus – schnell gemacht mit einem Schlauch und offenem Hahn.

Mücken, Sicherheit und Materialwahl

Mücken verhinderst Du mit einem dicht schließenden Deckel plus Fliegengitter/Moskitonetz über Einlassöffnungen. Leichte Wasserbewegung (z. B. durch kurze Pumpzyklen) stört die Larvenentwicklung. Wenn nötig, sind BTI-Tabletten eine Option – immer streng nach Herstellerangaben. Für die Sicherheit sorgen kindersichere Verriegelungen und eine stabile Aufstellung; ein Hinweis „Kein Trinkwasser“ ist sinnvoll. Achte auf das Dachmaterial: Von Kupfer- oder Zinkdächern stammendes Regenwasser ist für essbare Pflanzen nicht zu empfehlen. Bitumen-Schindeln können Stoffe abgeben. Zu diesen Punkten findest Du übereinstimmende Hinweise bei Umweltbundesamt, NABU und der Verbraucherzentrale. Für den Speicher selbst eignen sich UV-stabile PE/PP-Tonnen; bei gebrauchten IBCs nur lebensmittelechte Behälter verwenden, niemals ehemalige Chemiecontainer. Steht das Wasser sauber bereit, brauchst Du die passende Förderung – per Gefälle oder Pumpe.

7.Wasser fördern: Schwerkraft oder Regentonnen-Pumpe (auch Solar)

Drei Wege zum Wasserdruck

Für kleine Beete reicht oft die Schwerkraft: Stell die Tonne 60–80 cm höher (stabiles Podest). Das liefert etwa 0,06–0,08 bar – genug für Tropfbewässerung, wenn ein Druckminderer auf 0,2–0,3 bar arbeitet und die Leitungen kurz sind. Für Brause und längere Schläuche brauchst Du mehr Druck. Hier spielen Tauch- bzw. Regentonnen-Pumpen ihre Stärken aus. Achte auf die Förderhöhe (10 m ≈ 1 bar), den Durchfluss (typisch 1.500–3.000 l/h für Tonnenpumpen) und den Schlauchdurchmesser: 1/2 Zoll für kurze Strecken, 3/4 Zoll, wenn Du Verluste minimieren willst. Ein Trockenlaufschutz schaltet ab, wenn der Wasserspiegel sinkt. Kleine Kreisregner fordern meist 2–3 bar und ca. 1.000–1.500 l/h – das schafft nicht jede Tonnenpumpe, daher genau auf die Kennwerte schauen. Ohne Netzstrom hilft eine 12-V-Solarpumpe: Solarpanel (50–100 W), Laderegler und Akku (z. B. 20–40 Ah) versorgen eine DC-Druckpumpe mit 1,5–3 bar. So betreibst Du Tropfschläuche oder eine Brause unabhängig vom Stromnetz.

Zubehör und Sicherheit

Nützlich sind ein Schwimmerschalter (automatisches Ein/Aus), ein Vorfilter am Ansaugkorb gegen Schmutz und ein Rückschlagventil, damit Leitungen nicht leer laufen. Bei 230 V gilt: Steckdose mit FI/RCD (30 mA), spritzwassergeschützte Geräte (mind. IPX4), saubere Kabelwege und Zugentlastung. Elektronik trocken, erhöht und kindersicher montieren.

Pumpe vergleichen

  • Schwerkraft: Podest 60–80 cm, Druckminderer 0,2–0,3 bar, kurze Tropfkreise.
  • Regentonnen-/Tauchpumpe: 1,5–2,5 bar, 1.500–3.000 l/h, 3/4-Zoll-Schlauch, Trockenlaufschutz.
  • 12-V-Solar: 1,5–3 bar, Panel 50–100 W, Akku 20–40 Ah, Timer für Zyklen.

Mit Druck oder Gefälle kannst Du die eigentliche Gartenbewässerung optimal planen.

8.Gartenbewässerung mit Regenwasser: Tropfschlauch, Schlauch, Regner

Tropfen, Brause oder Regner – was passt zu Deiner Parzelle

Im Kleingarten hat sich Tropfbewässerung für Beete bewährt, weil sie Wasser direkt an die Wurzel bringt und Verdunstung reduziert. Dazu brauchst Du einen Filter vor der Leitung und einen Druckminderer; mit Schwerkraft funktionieren 0,2–0,3 bar, mit Pumpe regelst Du auf ähnlich niedrige Werte herunter. Eine 13–16-mm-Hauptleitung versorgt Tropfschläuche oder Einzel-Tropfer (typisch 2 l/h), die Du in 20–30 cm Abstand zu den Pflanzen verlegst. Steuere die Taktung über einen einfachen Timer: lieber 2–3 längere Gaben pro Woche als tägliches Befeuchten. Für punktgenaues Wässern von Jungpflanzen oder Kübeln nutze ich einen leichten 1/2-Zoll-Schlauch mit fein einstellbarer Brause – morgens gegossen, bodennah, Blätter trocken halten. Kleine Kreis- oder Viereckregner funktionieren nur, wenn Druck und Volumenstrom passen (oft 2–3 bar und rund 1.000 l/h). Bei Regenwasseranlagen klappt das zuverlässig erst mit einer kräftigeren Tonnenpumpe und kurzen Schlauchwegen.

Praxis-Setups im Kleingarten

Für 30–60 m² Beet reichen oft zwei gekoppelte 200–300-l-Tonnen, ein sauberer Fallrohrfilter und 30–50 m Tropfschlauch. Rechne grob mit 6–8 l/h pro Meter Tropfschlauch; ein 20-m-Kreis liegt bei etwa 120–160 l/h und läuft so auch mit Schwerkraft oder einer kleinen Pumpe stabil. Vielgießer oder Tomatenhäuser fahren komfortabel mit einem 1.000-l-IBC, einer Tonnenpumpe, Filter und Druckminderer – zwei Zonen (Beet/Tomaten) lassen sich über Verteiler separat takten. Tomaten danken bodennahe Tropfer unter dem Blattwerk, Salat und Gurken ebenso; die Brause bleibt für Anzuchten und Kübel. Markenlösungen wie Gardena bieten komplette Sets, Verteiler, Filter und Anschlüsse, die in Kleingarten-Setups gut ineinandergreifen. Wenn Du neu planst, helfen Dir unsere Ratgeber zu Tropfbewässerung und Gartenschläuchen bei der Auswahl. Gleich danach kümmern wir uns um Betrieb, Wartung, Sicherheit und die Winterpause.

9.Betrieb & Wartung: Checklisten, Sicherheit, Winterfest

Saisonplan von Frühling bis Winter

Im Frühling startest Du mit einem gründlichen Check: Regenrinne und Fallrohrfilter reinigen, Dichtigkeitstest mit Wasser durchführen, alle Verschraubungen und Dichtungen nachziehen, Podest auf Wackler prüfen und den Überlauf zur Versickerungsfläche freihalten. Im Sommer bleibt der Blick auf Algen und Mücken wichtig: Abdeckung geschlossen halten, Tonnen beschatten, Filter alle paar Wochen säubern, bei Bedarf BTI einsetzen und Sediment über den Hahn ablassen, wenn das Wasser trüb wirkt. Im Herbst helfen Laubfangkörbe in der Rinne, der Überlauf wird vor Starkregen getestet, Verbinderschläuche auf Risse und die Tonnenkette auf gleiche Höhe kontrolliert. Im Winter entleerst Du die Speicher weitgehend, spülst den Bodensatz aus, lässt Hähne offen, lagerst Pumpen trocken und frostfrei ein, trennst die Stromversorgung und öffnest Verbinder, damit sich Eis nicht ausdehnt. So bleibt die Anlage langlebig und bereit für die nächste Saison.

Checklisten & Sicherheit

Stellflächen sollten eben, tragfähig und rutschhemmend sein; große Speicher sicher verspannen. Kindersichere Deckel, ein klarer Hinweis „Kein Trinkwasser“ und ein Überlauf ohne Gefährdung Dritter sind Standard. Elektrik spritzwassergeschützt mit FI betreiben. Ein Satz, den ich oft höre: „Sichtbar, sicher, rückbaubar – dann passt es auch im Verein.“ (Stefan K., Vereinsvorstand/Installateur). Für vertiefende Hinweise sind Umweltbundesamt, Verbraucherzentrale und der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde gute Anlaufstellen.

Checkliste Einkauf

  • Regentonne/IBC, lichtdichter Deckel, Fallrohrfilter
  • Überlaufset, Verbinder, Podest/Platten
  • Mückennetz, Diebstahlsicherung, Dichtungen

Checkliste Montage

  • Standplatz vorbereiten, Höhe am Fallrohr anzeichnen
  • Filter einsetzen, Schlauch knickfrei verlegen
  • Überlauf zur Versickerung, Dichtigkeit prüfen

Checkliste Winter

  • Entleeren, reinigen, Hähne offen lassen
  • Pumpe/Elektrik abklemmen, frostfrei lagern
  • Verbinder lösen, Tonnen abdecken

Häufige Fragen klären wir zum Schluss kurz und konkret.

10.FAQ zur Regenwassernutzung im Kleingarten

Kurz und konkret

  • Wie groß sollte eine Regentonne für 40 m² Beet sein? Im Sommer brauchst Du rund 400–800 l/Woche. Plane eine Speicherkette aus 2–3 Tonnen à 200–300 l (≈ 400–900 l) oder setze auf einen 1.000-l-IBC für längere Trockenphasen.
  • Darf ich eine Zisterne im Kleingarten einbauen? Das hängt von Verein und Kommune ab; häufig genehmigungspflichtig oder untersagt. Frag den Vorstand zuerst und reiche eine Skizze mit Volumen, Material und Standort ein.
  • Wie verhindere ich Mücken in der Regentonne? Dicht schließender Deckel, Fliegengitter/Moskitonetz und lichtdichter Behälter wirken am besten. Wasser gelegentlich bewegen; bei Bedarf BTI-Tabletten strikt nach Anleitung einsetzen und Filter sauber halten.
  • Ist Regenwasser für Tomaten geeignet? Ja, kalkarm und ideal. Bodennah gießen, Blätter trocken halten, im Sommer ca. 10–20 l/m² pro Woche; kein Regenwasser von Kupfer-/Zinkdächern verwenden.
  • Wie mache ich die Regentonne winterfest? Vor Frost zu 90–100 % entleeren, reinigen, Hähne offen lassen, Verbinder lösen. Pumpe/Elektrik trennen und frostfrei lagern; Regendieb auf Winterstellung.

Mehr Praxis findest Du in unseren Kategorien Bewässerung, Pumpen und Gartengeräte sowie in den Produktübersichten. Zur Einkaufsliste · Pumpe vergleichen

Häufig gestellte Fragen

Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema

Wie groß sollte eine Regentonne für 40 m² Beet sein?

Im Sommer brauchst Du etwa 400–800 l/Woche (10–20 l/m²). Sinnvoll ist eine Speicherkette aus 2–3 Tonnen à 200–300 l oder ein 1.000-l IBC-Regentank, damit Du Trockenphasen überbrückst. Tipp: Zur Einkaufsliste für Tonnen, Verbinder und Fallrohrfilter.

Darf ich eine Zisterne im Kleingarten einbauen?

Das hängt von Verein und Kommune ab; eine Zisterne im Kleingarten ist oft genehmigungspflichtig oder untersagt. Kläre mit dem Vorstand Satzung, Größe, Standort, Erd-Einbau, Abstände und Abflusswege – Stichwort: Zisterne im Kleingarten Genehmigung.

Wie verhindere ich Mücken in der Regentonne?

Mit dicht schließendem Deckel, lichtdichter Abdeckung und Fliegengitter bleibt die Tonne mückenarm; ein Fallrohrfilter reduziert organischen Eintrag. Sorge für Wasserbewegung (z. B. Pumpe) und nutze bei Bedarf BTI-Tabletten, die 2–4 Wochen wirken.

Ist Regenwasser für Tomaten geeignet?

Ja, es ist kalkarm und pflanzenfreundlich – gieße bodennah, damit Blätter trocken bleiben. Regenwasser von Kupfer- oder Zinkdächern solltest Du nicht für essbare Pflanzen nutzen.

Wie mache ich die Regentonne winterfest?

Vor Frost komplett entleeren, reinigen, Hähne offen lassen, Verbinder trennen und Schläuche leeren. Die Regentonne-Pumpe ausbauen und frostfrei bei etwa +5 °C lagern; Strom trennen. Tipp: Pumpe vergleichen für passende Modelle mit Trockenlaufschutz.

Quellen und weiterführende Informationen

Fundierte Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen

1

umweltbundesamt.de

zur Quelle
2

verbraucherzentrale.de

zur Quelle
3

kleingarten-bund.de

zur Quelle
4

gesetze-im-internet.de

zur Quelle
6

gardena.com

zur Quelle
7

graf.info

zur Quelle
9

mein-schoener-garten.de

zur Quelle

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