Kleingarten-PraxisZuletzt aktualisiert: August 2025

Komposter: Kompost anlegen, pflegen und hochwertige Komposterde gewinnen

Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe, Gemüseabfälle in einen einfachen Komposter zu schichten, war ich überrascht, wie schnell sich wertvolle Erde bildete. Seitdem ist Kompostierung ein fester Bestandteil meines Gartens und spart Müll sowie Dünger. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du einen Komposter richtig anlegst, welche Typen (offener Komposthaufen, Thermokomposter, Wurm- und Bokashi-Komposter) es gibt und welches Material sich für Kleingärten eignet. Du lernst Schritt für Schritt, wie Du den Komposter befüllst, pflegst und typische Fehler vermeidest, um hochwertige Komposterde zu gewinnen. Am Ende weißt Du, welche Komposter-Art zu Dir passt und wie Du mit Kompostierung nachhaltig Deinen Boden verbesserst.

1.Einleitung: Warum ein Komposter in Deinem Garten nicht fehlen darf

Mein erster Komposter war eine klapprige Holzkiste am Rand meines Kleingartens. Ich war skeptisch, stellte trotzdem Küchenabfälle hinein und war überrascht, wie schnell sich etwas änderte: weniger Müll, mehr Leben im Boden und schließlich dunkle, krümelige Erde für meine Tomaten.

Ein Komposter ist mehr als ein Abfalleimer im Freien. Er ist ein kleines Recycling-System direkt im Garten. Durch Kompostierung werden organische Reste wie Gemüseschalen, Gras- oder Laubabfälle biologisch zersetzt. Was am Ende übrig bleibt, ist Komposterde: nährstoffreich, humusfördernd und ideal, um Pflanzennachwuchs stark zu machen oder die Gartenböden zu verbessern. Das spart Geld für Dünger und reduziert die Menge an Restmüll, die abgeholt werden muss.

Praktisch und nachhaltig: Ein gut geführter Komposter reduziert die Abfallmenge im Haushalt deutlich. In vielen Kleingärten lässt sich damit die jährliche Müllmenge um mehrere Säcke verringern. Das schont die Umwelt durch weniger Verbrennung oder Müllverwertung und macht Dich unabhängiger von externen Entsorgungswegen. Gleichzeitig verbesserst Du die Struktur des Bodens: Komposterde bindet Wasser besser, lockert schwere Böden und fördert ein gesundes Bodenleben mit Würmern und Mikroorganismen. Das Ergebnis siehst Du im Beet – kräftigere Pflanzen, seltener Schädlinge und weniger Bedarf an zusätzlichen Düngern.

Die Kompostierung selbst ist ein natürlicher Prozess, der von Mikroben, Pilzen und Kleinlebewesen getragen wird. Wärme entsteht dabei – besonders bei größeren Haufenkonstruktionen oder in Thermokompostern – und beschleunigt den Abbau. Aber auch einfache Wurmkomposter arbeiten effektiv, nur auf andere Weise: sie nutzen Regenwürmer als „Verdauer“. Für Balkone oder kleine Gärten sind diese Systeme oft besser geeignet, weil sie kompakt und relativ geruchsarm sind. Im Kleingarten bieten offenere Komposthaufen Platz für größere Mengen Gartenabfälle, sind günstig und lassen sich im Herbst oder Frühjahr schnell mit neuem Material auffüllen.

Mein Tipp aus der Praxis: Fang klein an. Ein Eimer mit Kompostansatz oder ein einfacher Holzrahmen reicht für den Anfang. Sammle täglich Küchenreste getrennt, trockne feuchte Abfälle mit zerkleinertem Papier oder Laub und beobachte, wie sich nach Wochen dunkle, erdige Substanz bildet. Ein Nachbar von mir wechselte von teuren Erden zu selbstgemachter Komposterde – seine Tomaten dankten es mit deutlich mehr Geschmack und Ertrag. Und: Kompostieren ist keine hohe Wissenschaft, sondern regelmäßige Pflege. Ein bisschen Auflockern, ein Auge auf Feuchtigkeit und ab und zu Material ergänzen reichen oft aus.

Im nächsten Abschnitt erkläre ich Dir, was ein Komposter genau ist, wie er funktioniert und welche Typen es gibt – vom klassischen Komposthaufen über Thermokomposter bis hin zu Wurm- und Bokashi-Kompostern. So findest Du heraus, welches System am besten zu Deinem Garten und Deinem Alltag passt.

2.Was ist ein Komposter? (Offen, Thermo, Wurm- und Bokashi-Komposter)

Ein Komposter ist ein Behälter oder ein Platz im Garten, in dem organische Abfälle kontrolliert zersetzt werden. Ziel ist es, aus Küchen- und Gartenabfällen nährstoffreiche Komposterde zu gewinnen, die Du wieder im Beet verwenden kannst.

Es gibt verschiedene Bauformen und Systeme. Jede Variante arbeitet nach einem anderen Prinzip. Die Wahl beeinflusst, wie schnell der Abbau läuft, wie viel Hitze entsteht und welche Qualität die Komposterde am Ende hat. Im Kleingarten entscheidet oft Platz, Menge an Abfall und wie viel Aufwand Du investieren willst.

  • Offener Komposthaufen:
    • Funktionsweise: Einfacher Haufen oder Holzrahmen, Abfälle werden geschichtet und von Mikroorganismen, Pilzen und Bodenlebewesen zersetzt. Regelmäßiges Aufschichten und gelegentliches Umsetzen fördern die Belüftung.
    • Vorteile: Sehr günstig, große Mengen möglich, naturnah und robust. Gut für grobe Gartenabfälle wie Äste, Strauch- und Laubschnitt.
    • Einsatzorte: Freie Plätze im Kleingarten, hinter der Hecke oder in einer ruhigen Ecke. Ideal, wenn Du viel Grünes und Braunes abfallen hast.
  • Thermokomposter:
    • Funktionsweise: Geschlossener Behälter mit guter Isolierung. Durch höhere Temperaturen (oft über 50 °C) arbeiten Mikroorganismen schneller; Krankheitserreger und Unkrautsamen werden abgetötet.
    • Vorteile: Schnellere Kompostierung, weniger Geruch, sauberer Eindruck. Du erhältst schneller große Mengen reifer Komposterde. Gut, wenn Du regelmäßig Küchen- und Gartenabfälle entsorgen willst.
    • Einsatzorte: Auf dem Grundstück nahe der Terrasse oder am Weg, wenn kurze Umlaufzeiten gewünscht sind. Im Kleingarten nützlich, wenn Platz begrenzt ist und Du Wert auf Sauberkeit legst.
  • Wurmkomposter:
    • Funktionsweise: Kompostierung durch Regenwürmer (z. B. Eisenia fetida). Die Würmer fressen Küchenabfälle und produzieren Wurmhumus, eine sehr nährstoffreiche, stabile Komposterde.
    • Vorteile: Sehr hochwertige Erde mit guter Struktur und Nährstoffdichte. Geruchsarm und platzsparend. Geeignet für Balkon, Terrasse oder kleine Gartenstreifen.
    • Einsatzorte: Kleingärten mit wenig Platz, Balkone oder überdachte Ecken. Ideal für Hobbygärtner, die beste Qualität für Topf- und Gemüsepflanzen wünschen.
  • Bokashi-Komposter:
    • Funktionsweise: Fermentation in einem luftdichten Eimer mit Effektiven Mikroorganismen (EM). Die Abfälle werden nicht vollständig zersetzt, sondern fermentiert und danach meist vergraben oder in den Kompost gegeben.
    • Vorteile: Sehr schnell, funktioniert gut in der Küche oder auf dem Balkon. Kompostiert auch Fleischreste und Milchprodukte, die sonst Probleme machen würden.
    • Einsatzorte: Kleine Gärten, Balkone oder als Ergänzung zum Thermo- oder Wurmkomposter. Praktisch, wenn Du auch Küchenabfälle verarbeiten willst, die nicht in den normalen Kompost gehören.

Welche Variante Du wählst, bestimmt die Menge und Qualität der späteren Komposterde. Thermokomposter liefern schnell viel, aber die Struktur kann grober sein. Wurmkomposter geben extrem nährstoffreiche, feine Komposterde, liefern aber weniger Volumen. Offene Haufen sind flexibel und günstig, brauchen aber Zeit und Platz. Bokashi ist schnell und ergänzt andere Systeme besonders bei Küchenabfällen.

Im nächsten Abschnitt zeige ich Dir, welche Materialien (Holz, Kunststoff, Metall) und Bauweisen sich im Kleingarten bewähren und wie die Bauweise den Betrieb und die Temperatur — besonders bei Thermokompostern — beeinflusst. So findest Du das passende Modell für Deine Bedürfnisse.

3.Materialien und Bauweisen: Holz, Kunststoff oder Metall? Selbstbau-Tipps

Holz, Kunststoff und Metall sind die üblichen Kandidaten für Komposter. Holz wirkt warm und naturnah. Es isoliert gut, ist leicht zu bearbeiten, braucht aber Pflege gegen Fäulnis. Kunststoff ist pflegeleicht und oft günstiger; er ist witterungsbeständig, kann aber bei starker Sonne spröde werden und weniger gut atmen. Metall hält lange, vor allem verzinkte Varianten; es ist robust, leitet Wärme stark und kann in der Sonne sehr heiß werden. Diese Unterschiede beeinflussen, wie schnell die Kompostierung läuft und wie stabil die Temperatur im Inneren bleibt – ein wichtiger Punkt, wenn Du ein Thermokomposter-Prinzip nutzen willst.

Für Kleingärtner hat jedes Material klare Vor- und Nachteile. Holz passt optisch in viele Gärten, bietet gute Isolierung und fördert ein gleichmäßiges Mikroklima; Nachteil ist, dass Du es alle paar Jahre nachbehandeln oder einzelne Bretter ersetzen musst. Kunststoff-Behälter sind leicht zu reinigen, oft stapelbar und relativ preiswert; sie sind ideal, wenn Du wenig Zeit für Pflege hast, liefern aber manchmal weniger Luftaustausch, was öfteres Umsetzen erfordert. Metallkomposter sind sehr stabil und langlebig, eignen sich für größere Mengen, können jedoch rosten, wenn sie nicht verzinkt sind, und sie geben Hitze an die Umgebung ab – im Sommer kann das zu schnellem Austrocknen führen. In meinem Kleingarten nutzte ich jahrelang eine einfache Holzbox; sie isolierte so gut, dass der Haufen im Frühjahr deutlich wärmer war als der nebenstehende Plastikbehälter.

Wenn Du selbst bauen willst, brauchst Du nicht viel. Für eine solide Holzbox (Einheitsgröße 1 x 1 x 1 m, gut für Kleingarten-Haushalte) empfehle ich diese Materialliste: 8 Stück 100 x 20 mm Holzbretter (z. B. Kiefer oder Fichte, gehobelt), 4 Eckpfosten 100 x 100 mm, verzinkte Schrauben (5 x 80 mm), Scharniere für eine abnehmbare Front, Drahtgitter für den Boden (Maschenweite 1 cm) und Holzöl oder Leinöl zur Oberflächenbehandlung. Werkzeug: Akkuschrauber, Stichsäge oder Handsäge, Metermaß, Wasserwaage, Schutzhandschuhe und Zangen. Maße: Seitenwände 100 x 100 cm, Front niedriger (90 cm) für einfaches Entnehmen, Boden offen oder mit Drahtgitter, Belüftungsschlitze alle 10–15 cm.

Schritt für Schritt (kurz gehalten): 1) Bodenfläche planieren und mit einer dünnen Sandschicht frostsicher machen. 2) Eckpfosten stellen und ausrichten. 3) Seitenbretter anbringen, von unten nach oben schrauben; die Bretter leicht versetzt für Belüftung. 4) Front so bauen, dass sie abnehmbar oder aufklappbar ist (Scharniere oder herausnehmbare Leisten). 5) Drahtgitter als Boden einlegen, damit Nager nicht eindringen, und gleichzeitig Regenwürmer einwandern können. 6) Oberfläche mit tung- oder Leinöl behandeln, kein giftiges Holzschutzmittel verwenden. 7) Komposter an seinen Platz schieben und erste Schicht grobes Material einfüllen.

Sicherheits- und Standorttipps: Stelle den Komposter auf ebenen, gut drainierten Boden. Ein Platz mit Halbschatten ist ideal – zu viel Sonne trocknet aus, zu viel Schatten hemmt die Erwärmung. Halte Abstand zu Nachbargrenzen (mind. 1–2 m) und zu Fenstern, damit Geruch und Insektenproblem minimiert werden. Auf Rasen empfehle ich eine kleine Bodenvorbereitung: entferne die Grasnarbe und setze den Komposter direkt auf den Boden oder auf eine Drahtmatte, damit Bodenlebewesen einwandern können. Achte beim Bauen auf stabile Verbindungen und verzinkte Schrauben; Schutzbrille und Handschuhe sind Pflicht beim Sägen. Wenn Du Metall verwendest, wähle verzinktes oder pulverbeschichtetes Material, damit es nicht rostet. Bei Kunststoff achte auf UV-stabile Ware. Und: Materialien und Bauweise beeinflussen die Temperatur im Komposter – gut isoliertes Holz oder doppelwandiger Kunststoff fördert wärmere Zonen; Metall kann die Hitze schnell abführen und damit die thermophile Phase stören.

Im nächsten Abschnitt zeige ich Dir, wie Du den Komposter richtig anlegst und befüllst.

4.Kompost anlegen, befüllen und pflegen: Schritt für Schritt zur guten Komposterde

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Aufbau und erste Schichten

Bereite den Standort vor: Ebene Fläche, gern leicht schattig, direkter Bodenkontakt ist wichtig, damit Regenwürmer und Mikroorganismen einwandern können. Entferne Grasnarbe auf einer Stelle von etwa 1 x 1 Meter. Lege eine dünne Schicht grober Zweige oder Äste als Drainage in den Boden – das verbessert die Belüftung und verhindert Staunässe. Wenn Du einen Behälter nutzt, stelle ihn offen auf den Boden oder auf eine Drahtmatte, damit Bodentiere hineinkommen können.

Die erste Schicht ist entscheidend: Beginne mit grobem, braunem Material (z. B. Äste, grobes Holz, Stroh). Darauf folgt eine dünne Schicht grüner Abfälle (Grasschnitt, Gemüse- und Obstreste). Baue den Haufen schichtweise auf, idealerweise im Wechsel: 10–20 cm braun, 5–10 cm grün. Zerreiße oder zerkleinere größere Stücke, damit der Abbau schneller läuft. Gieße jede Schicht leicht an – feucht, wie ein ausgewrungener Schwamm. Decke den Haufen bei Bedarf mit einer Plane oder einem Deckel ab, um ihn vor Starkregen zu schützen, aber achte auf Luftzufuhr.

Das richtige Verhältnis grün : braun — ein praktisches Beispiel

Das wichtigste Prinzip ist die Balance von feuchtem, stickstoffreichem Material („grün“) und trockenen, kohlenstoffreichen Materialien („braun“). Praxisregel: etwa 1 Teil grün zu 2–3 Teilen braun (Volumenverhältnis). Beispiel: Zu einer vollen Küchenschüssel mit Grasschnitt oder Gemüseabfällen gibst Du zwei bis drei Schüsseln zerkleinertes Laub, Pappe oder Stroh. Kaffee- und Teereste zählen zu grün, Zeitungspapier und Karton zu braun. Bei zu viel Grün wird der Haufen matschig und stinkt; bei zu viel Braun geht der Abbau kaum voran. Wenn Du merkst, dass Geruch auftritt oder die Temperatur nicht steigt, erhöhe den Anteil brauner Materialien.

Zu Küchenabfällen: Vermeide Fleisch, Fisch und große Mengen Milchprodukte im offenen Kompost, da sie Ratten und Gerüche anziehen können; nutze alternativ Bokashi oder den Thermokomposter, der hohe Temperaturen erreicht. Zerkleinere Gemüsereste und Eierschalen; sie zersetzen sich schneller. Gartenabfälle: Zerkleinere Äste mit einer Astschere oder einem Häcksler, besonders bei größeren Mengen Holz. Rasenschnitt am besten dünn verteilt schichten und immer mit einer braunen Schicht bedecken, sonst kann er verklumpen.

Pflegemaßnahmen: Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung kontrollieren. Bei Thermokompostern solltest Du mit einem Kompostthermometer die Temperatur im Kern prüfen; ideal sind 50–65 °C für eine schnelle hygienische Kompostierung. Offene Haufen erreichen oft 30–50 °C. Wenn die Temperatur nach dem Befüllen nicht steigt, fehlt oft Stickstoff (mehr „grün“) oder Luft (umsetzen). Drehe und mische den Haufen regelmäßig: Für schnelles, heißes Kompostieren wöchentlich bis alle zwei Wochen, bei langsamer, kalter Kompostierung alle paar Monate. Beim Wurmkomposter niemals kräftig umsetzen, sonst störst Du die Tiere.

Feuchtigkeitscheck: Nimm eine Handvoll Material und drücke es zusammmen. Es sollte sich feucht anfühlen, aber es darf kein Wasser tropfen. Ist es zu nass, fügst Du trockene, braune Stoffe wie zerkleinertes Laub oder Pappe hinzu. Ist es zu trocken, gieße leicht oder ergänze mehr frische Grüns. Reifegrad erkennen: Fertige Komposterde ist dunkelbraun, krümelig, riecht erdig und enthält keine erkennbaren Essensreste mehr. Ein Kompostthermometer zeigt lange abfallende Temperaturen an; nach dem Abkühlen lasse den Kompost noch 2–4 Wochen „ruhig reifen“ (Auslagerungsphase), bevor Du ihn im Beet einarbeitest.

Typische Fehler, die diesen Prozess stören, sind unausgewogene Schichtung, zu hohe oder zu niedrige Feuchtigkeit und mangelnde Belüftung. Im letzten Abschnitt liste ich die häufigsten Fehler mit einfachen Lösungen auf und gebe fünf schnelle Praxistipps, damit Deine Kompostierung zuverlässig klappt und Du hochwertige Komposterde erhältst.

5.Häufige Fehler vermeiden und Fazit: So klappt Deine Kompostierung

Häufige Fehler und sofort anwendbare Lösungen

  • Zu nass → Dein Kompost riecht muffig und verklumpt: Gib trockene, braune Stoffe dazu, z. B. zerkleinerte Pappe, trockenes Laub oder Stroh. Verteile sie gut und lockere den Haufen mit einer Forke.
  • Zu trocken → Der Abbau stockt und Würmer ziehen weg: Befeuchte den Haufen mit einer Gießkanne oder schichte frisches Grünmaterial ein. Prüfe die Feuchtigkeit mit der Hand: wie ein ausgewrungener Schwamm.
  • Schlechte Belüftung → Langsame Zersetzung und Geruchsentwicklung: Setze den Kompost um oder baue Belüftungsholme aus Aststücken ein. Bei geschlossenen Behältern regelmäßig aufschichten und lüften.
  • Falsches Material (z. B. viel Fleisch) → Ratten und schlechte Gerüche: Vermeide Fleisch, Fisch und größere Mengen Fett im offenen Kompost. Nutze Bokashi für Küchenreste oder den Thermokomposter, wenn Du solche Abfälle unbedingt entsorgen willst.
  • Zu grobe Stücke → Lange Zersetzungszeit: Zerkleinere Äste, Karton und große Gemüsestücke mit der Astschere oder dem Häcksler. Kleinere Stücke bedeuten schnellere Kompostierung.
  • Kein Gleichgewicht grün/braun → Entweder stinkt es oder es dauert ewig: Halte das Verhältnis etwa 1 Teil grün zu 2–3 Teilen braun. Merke: Geruch = zu viel Grün; kaum Aktivität = zu viel Braun.
  • Wurmkomposter zu kalt oder zu nass → Würmer sterben oder flüchten: Halte Temperatur und Feuchte moderat. Schütze den Wurmkomposter vor Frost und starker Sonne. Niemals starkes Umsetzen bei aktivem Wurmkomposter.

5 praktische Quick-Tipps für mehr Erfolg

  • Thermometer nutzen: Ein Kompostthermometer zeigt Dir, ob die thermophile Phase läuft. 50–65 °C sind ideal für schnelles, hygienisches Kompostieren.
  • Zerkleinern spart Zeit: Häcksle Äste und zerkleinere Küchenreste. Kleinere Partikel werden schneller zu Komposterde.
  • Schichten statt mischen: Schichte im Wechsel braun und grün. So stellst Du das richtige Stoffverhältnis automatisch her.
  • Regelmäßig umsetzen — aber nicht zu oft: Für heiße Kompostierung wöchentlich bis alle zwei Wochen; für kalte Kompostierung alle paar Monate. Bei Wurmkompostern fast nie umsetzen.
  • Platz clever wählen: Halbschattig und guter Bodenkontakt sind optimal. So wandern Würmer ein und Feuchtigkeit bleibt besser erhalten.

Kurz und praktisch: Beobachten hilft. Riecht es unangenehm? Dann ist etwas faul im Haufen. Bleibt alles kalt? Dann fehlt Stickstoff oder Luft. Reagier sofort mit einer der oben genannten Maßnahmen. Kleine Eingriffe zeigen oft schnelle Wirkung.

Zum Weiterlesen findest Du hilfreiche Anleitungen bei Fachseiten wie Dehner oder klassischen How‑to‑Guides zum Selbstbau auf gartentipps.com. Dort gibt es Detailinfos zu Materialien, Temperaturen und Bauweisen.

Die Kompostierung ist simpel, wenn Du die Balance beachtest: das richtige Verhältnis von grün zu braun, passende Feuchte und genügend Luft. Wähle den Komposter, der zu Deinem Alltag passt: Thermokomposter für schnelle, hygienische Erträge; Wurmkomposter für sehr nährstoffreiche Erde; Offener Haufen für große Mengen Gartenabfall; Bokashi für schwierige Küchenreste. Nachhaltigkeit bedeutet weniger Müll und bessere Komposterde für Deinen Boden. Trau Dich loszulegen. Mit ein wenig Praxis bekommst Du hochwertige Komposterde, die Deinen Beeten richtig guttut.

Häufig gestellte Fragen

Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema

Welcher Komposter passt zu meinem Kleingarten?

Das kommt auf Platz, Wunschtempo und Einträge an: Ein offener Komposthaufen ist günstig und ideal für große Gärten, Thermokomposter erhitzt sich schnell und liefert binnen Monaten reife Komposterde, Wurmkomposter arbeiten platzsparend und sind super für Küchenabfälle in Balkon oder Kleingarten, Bokashi eignet sich, wenn Du viele feuchte Küchenreste vergären willst. Wähle nach Platz, Geruchsanfälligkeit und wie schnell Du Kompost brauchst.

Wie lege ich einen Komposthaufen richtig an?

Such einen halbschattigen, gut drainierten Standort. Lege eine grobe Basis (Äste, Zweige) für Belüftung. Schichte abwechselnd grüne (Küchen- und frische Grasreste) und braune Materialien (Laub, Stroh) im Verhältnis etwa 1 Teil grün : 2–3 Teile braun. Zerkleinere größere Stücke, halte die Feuchte wie ein ausgedrückter Schwamm und schichte bis zur gewünschten Größe.

Wie lange dauert es, bis Komposterde einsatzbereit ist?

Bei einem offenen Komposthaufen kann es 6–12 Monate dauern, bei guter Pflege und regelmäßigen Umsetzen. Ein Thermokomposter liefert oft in 2–3 Monaten fertige Komposterde, weil die Hitze die Zersetzung beschleunigt. Wurmkomposter benötigen meist 2–4 Monate, Bokashi liefert schnell vorvergorenes Material, das nach Vergraben oder Nachrotte in 2–8 Wochen zu fertiger Erde wird.

Was gehört in einen Wurmkomposter — und was nicht?

Ideal sind weiche Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz und Eierschalen (zerkleinert) sowie feuchte Papiere als Einstreu. Nicht geeignet sind Fleisch, Fisch, Milchprodukte, stark gewürzte Speisen, zu viel Zitrus oder Salz und große Mengen an Öl, da diese schädlich sind oder Ungeziefer anziehen. Achte auf ausreichend Einstreu und Feuchtigkeit, damit die Würmer sich wohlfühlen.

Mein Kompost riecht schlecht oder ist zu nass — was kann ich tun?

Zu nasser Kompost riecht muffig: Gib trockene, braune Materialien (Laub, Holzspäne, Stroh) zu und wende den Haufen zur Belüftung. Bei schlechter Belüftung regelmäßig umsetzen oder Belüftungsschienen einbauen. Zu viele frische Grünabfälle reduzieren und grob zerkleinern, um Faulstellen zu vermeiden. Bei Schädlingsbefall Fleischreste entfernen und Deckel/Feinmaschung nutzen.

Quellen und weiterführende Informationen

Fundierte Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen

1
2

gartentipps.com

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3

dehner.de

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4

heimwerker.de

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5

ceercle.eu

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